QuMiK-Jahresveranstaltung 2025: Klinikverbund verleiht zum siebten Mal Qualitätspreis

 In Aktuelles
Preisträger QuMiK Qualitätspreis 2025: Thorsten Hauptvogel, Geschäftsführer der QuMiK GmbH, Martin Schniertshauer und Simone Burkert, Klinische Krisenintervention Oberschwabenklinik, Marco Götz, Akademie der Kreiskliniken Reutlingen, Dr. Matthias Ulmer, Krebszentrum Nord-Württemberg, Antina Beutel, Psychoonkologischer Dienst, Schwarzwald-Baar Klinikum, Matthias Ziegler QuMiK-Verbundsprecher, (v.l.n.r.)

Am 5. Juni 2025 richtete der QuMiK-Klinikverbund in Markgröningen seine Jahresveranstaltung mit rund 140 Teilnehmern aus.

Die Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit in Krankenhäusern sowie die gegenseitige Vernetzung ist seit 24 Jahren das Ziel der Kliniken im Verbund „Qualität und Management im Krankenhaus“ (QuMiK). Die Verbundvertreter gaben einen beeindruckenden Überblick über die zahlreichen Aktivitäten zur Kooperation und zum partnerschaftlichen Miteinander der QuMiK-Krankenhäuser in Baden-Württemberg.

Matthias Ziegler, Verbundsprecher, und Geschäftsführer Thorsten Hauptvogel stellten zunächst die wichtigsten Entwicklungen der QuMiK vor, die auch im neuen digitalen QuMiK-Jahresbericht nachzulesen sind. Sie würdigten dabei den Austausch sowie die erreichten Erfolge der letzten Jahre. „Der QuMiK-Verbund wurde 2001 durch 5 kommunale Klinikträger gegründet und umfasst heute 15 Klinikgesellschaften mit 45 Krankenhäusern sowie Gesundheitseinrichtungen. Gemeinsam haben sich die QuMiK-Mitglieder ein besonderes Netzwerk mit engen fachlichen Verflechtungen aufgebaut mit 24 Arbeitsgruppen sowie 14 themenbezogenen Gruppen, von dem der Verbund auf unterschiedlichsten Ebenen profitiert“, so Hauptvogel.

Im Rahmen der Festveranstaltung wurde bereits zum siebenten Mal der QuMiK Qualitätspreis verliehen. Der Verbund würdigt damit innovative Projekte der Mitgliedshäuser und sorgt für Transparenz innerhalb der Kliniken – Nachahmung ist hier ausdrücklich erwünscht! Dieses Jahr wurden insgesamt 22 Projekte von den Verbundmitgliedern eingereicht.

Ausgezeichnete Hilfe in schweren Momenten – Oberschwabenklinik erhält ersten Preis für ihr Kriseninterventionsteam

Wenn ein Schicksalsschlag plötzlich alles verändert – ob für Angehörige oder Mitarbeitende im Klinikalltag – braucht es schnelle, einfühlsame und professionelle Unterstützung. Genau hier setzt das preisgekrönte Projekt der Oberschwabenklinik Ravensburg an.

Für ihr Engagement wurde das Team mit dem ersten Preis ausgezeichnet: Mit dem Projekt „Klinische Krisenintervention“ wurde ein speziell geschultes Einsatzteam ins Leben gerufen, das in besonders belastenden Situationen direkt vor Ort helfen kann. Ob nach dem plötzlichen Tod eines Patienten, bei schwerwiegenden Notfällen oder bei psychisch stark belastenden Ereignissen im Arbeitsumfeld – das Klinische Kriseninterventionsteam (KKIT) steht Angehörigen und Mitarbeitenden rund um die Uhr zur Seite.
Seit November 2024 ist das neunköpfige Team im Einsatz – jederzeit abrufbar und mit großem Engagement bei durchschnittlich drei Einsätzen pro Monat aktiv. Ziel ist es, emotionale Krisen frühzeitig abzufangen, Mitarbeitende zu stärken und langfristige psychische Belastungen zu vermeiden.

Der zweite Platz ging an die Kreiskliniken Reutlingen für das Projekt „NITRO“ in der Fachweiterbildung Notfallpflege (nicht-traumatologisches Schockraummanagement).
Die Abteilung Weiterbildung erhielt die Auszeichnung für die Schaffung einer spezifischen Lerneinheit, der „NITRO“-Blockwoche. Das ist eine einwöchige Intervention im Bereich der Fachweiterbildung Notfallpflege mit einem strukturierten Aufbau aus theoretischem Unterricht, Skills- und Simulationstraining in Anlehnung an das ACiLS-Kurskonzept. Im Ergebnis können Fachwissen und Handlungskompetenzen signifikant gefördert und das nicht-traumatologische Schockraummanagement optimiert werden.

Zwei starke Projekte des Schwarzwald-Baar Klinikums Villingen-Schwenningen sowie des RKH Krebszentrum Nord-Württemberg für mehr Menschlichkeit und Vertrauen in der Krebsbehandlung belegen gemeinsam den dritten Platz.

1. Traumatherapie für onkologische Patientinnen und Patienten (Schwarzwald-Baar Klinikum)
Eine Krebsdiagnose kann wie ein Schock wirken – viele Betroffene erleben sie als tiefgreifendes seelisches Trauma. Das Projekt des psychoonkologischen Dienstes am Schwarzwald-Baar Klinikum bietet eine besonders niederschwellige und kurzfristige psychotherapeutische Unterstützung an. In nur drei gezielten Sitzungen wird versucht, die psychische Belastung zu senken, emotionale Stabilität zu fördern und das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in ihr Behandlungsteam zu stärken. Das Ziel: eine engere Zusammenarbeit, mehr Halt – und eine verbesserte Bereitschaft, die Therapie konsequent mitzutragen.

2. SIC Zukunftsdialog (Krebszentrum Nord-Württemberg der RKH Gesundheit)
Was ist den Patientinnen und Patienten wirklich wichtig? Welche Werte und Wünsche haben sie – auch über die medizinische Behandlung hinaus? Der „SIC Zukunftsdialog“ bringt diese Fragen frühzeitig zur Sprache. In einfühlsamen, strukturierten Gesprächen zwischen Behandelnden, Patientinnen und Angehörigen werden gemeinsame Ziele entwickelt. Das schafft Klarheit, stärkt das Miteinander und sorgt dafür, dass die Therapie besser zum Menschen passt – nicht nur zur Krankheit. Gleichzeitig verbessert sich so auch die Patientensicherheit und das Vertrauen ins medizinische Team wächst – ebenso wie deren Arbeitszufriedenheit.

Weiterhin stellten Herr Dr. Kyriss, Klinikum Esslingen, Herr Dr. Deiniger, Alb-Fils-Klinikum und Herr Dr. Ulmer, RKH Klinikum Ludwigsburg das Thoraxzentrum/Lungenkrebszentrum Südwest als ein besonders gelungenes Beispiel für vernetzte Patientenversorgung im QuMiK-Verbund vor. Es zeigt, dass Kooperationen im Gesundheitssystem über Klinikverbünde hinweg möglich sind zum Nutzen der Patienten vor Ort.

Festredner, Herr Dr. De Meo skizzierte in seinem Vortrag „Radikalkur für das Gesundheitswesen“ innovative Lösungsansätze für eine vernetzte, bedarfsfokussierte und neu organisierte Gesundheitsversorgung in Deutschland. Er regte die Gäste dazu an, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen und den Mut aufzubringen, veraltete Prozesse zugunsten einer besseren Patientenversorgung und Patienten-/Behandlungs-Qualität zu überdenken oder gar aufzubrechen.

„Die Kliniken im QuMiK-Verbund haben sich in den letzten 24 Jahren exzellent vernetzt. Davon profitieren nun unsere Mitglieder, wenn es darum geht, die gewaltigen Strukturveränderungen im Gesundheitswesen gut zu bewältigen“, betont QuMiK-Verbundsprecher Matthias Ziegler.