Oberschwabenklinik: Preis für Dr. Martina Gropp-Meier, Chefärztin der Frauenklinik am St. Elisabethen-Klinikum

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Im Bild: Die Präsidentin der DGGG, Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt (links), überreicht Chefärztin Dr. Martina Gropp-Meier den Vortragspreis für ihr Referat zur Behandlung von Eierstockkrebs. (Foto: Oberschwabenklinik)

Ravensburg – „Gemeinsam stark für die Frau“, lautete das Motto des 64. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) in München. Auf dem viertägigen Kongress widmeten sich Ärzte aus ganz Deutschland allen Facetten der weiblichen Gesundheit: Der Pränatal- und Geburtsmedizin, der Endokrinologie (Lehre von den Hormondrüsen) und Reproduktionsmedizin, der Gynäkologischen Onkologie und Senologie (Lehre der weiblichen Brust) sowie der operativen und konservativen Gynäkologie.

Als Teil eines Forschungsteams referierte auch die Chefärztin der Ravensburger Frauenklinik am EK, Dr. Martina Gropp-Meier, über ihre Studienergebnisse auf dem Kongress und wurde dafür von der DGGG mit einem Vortragspreis ausgezeichnet. Die Leiterin des Gynäkologischen Krebszentrums der Oberschwabenklinik trifft sich seit 18 Jahren mit einer Studiengruppe renommierter Mediziner verschiedener Hochschulen und Kliniken, unter anderem auch von der Charité in Berlin. Gemeinsam untersuchten sie die Behandlungsmöglichkeiten des Ovarialkarzinoms, also der Krebserkrankung der Eierstöcke.

„Wir haben Hinweise darauf gefunden, dass bei Erfüllung bestimmter Kriterien, etwa einer Tumorfreiheit nach der ersten Operation, einer geringen Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle sowie einem guten Allgemeinzustand, die Erfolgswahrscheinlichkeit einer zweiten Operation erhöht ist“, berichtet die Chirurgin über die Forschungsergebnisse. Auch Patientinnen der Oberschwabenklinik nehmen regelmäßig an Studien des Gynäkologischen Krebszentrums teil. „Das hilft uns, unsere Behandlungsqualität stets auf dem höchsten Stand zu halten“, sagt Dr. Gropp-Meier, die seit 2011 Chefärztin am EK ist und zuvor Chefärztin am Malteserkrankenhaus in Bonn/Rhein-Sieg war.

In Deutschland erkranken etwa 8000 Frauen jährlich an Eierstockkrebs, einer der aggressivsten Tumore und die dritthäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane nach dem Brustkrebs und dem Krebs der Gebärmutterschleimhaut. Neunzig Prozent aller Erkrankungen werden nach dem 40. Lebensjahr diagnostiziert, das mittlere Erkrankungsalter bei Diagnosestellung liegt bei 58 Jahren.

Oft beginnt Eierstockkrebs symptomlos, er macht sich lange Zeit nicht bemerkbar, das macht ihn so gefährlich. Eine Früherkennung oder Vorsorgeuntersuchungen gibt es aufgrund fehlender Beschwerden nicht. „Meistens erkranken die Patientinnen aus völliger Gesundheit und äußern unspezifische Symptome wie Bauchumfangszunahme, Atemnot, Erschöpfung“, erklärt Dr. Gropp-Meier. „Diese kann man aber nicht als Frühsymptome werten, da dann schon meistens, in 80 Prozent der Fälle, eine fortgeschrittene Erkrankung vorliegt.“ Werden Ovarialkarzinome jedoch frühzeitig erkannt und komplett entfernt, stehen die Heilungschancen gut. In der Frauenklinik in Ravensburg werden jedes Jahr 15 bis 20 Frauen mit Ovarialkarzinomen operiert.

Krebs der Gebärmutterschleimhaut tritt häufiger als Eierstockkrebs auf, wird aber auch häufiger in frühen Stadien festgestellt, deshalb sind hier die Überlebenschancen besser. Der Gebärmutterhalskrebs ist aufgrund der guten Möglichkeiten in der Vorsorge seltener.

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