20 Jahre QuMiK-Verbund – Klinikverbund verleiht zum fünften Mal Qualitätspreis für innovative Projekte

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Auszeichnung für den ersten Platz: Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes, QuMiK-Verbundsprecher, Prof. Dr. Bernhard Kumle, Direktor der Klinik, Klinik für Akut- und Notfallmedizin, Schwarzwald-Baar Klinikum, Thorsten Hauptvogel, Geschäftsführer der QuMiK GmbH (v.l.n.r.) Foto: QuMiK GmbH

Am 22. Juli 2021 feierte der QuMiK-Klinikverbund in Markgröningen das zwanzigjährige Bestehen mit rund 130 Teilnehmern. Die Veranstaltung wurde als Hybrid-Format mit 50 geladenen Gästen vor Ort und 80 Online-Teilnehmern durchgeführt.

Die Verbesserung von Qualität und Wirtschaftlichkeit in Krankenhäusern ist seit 20 Jahren das Ziel der Kliniken im Verbund „Qualität und Management im Krankenhaus“ (QuMiK). Die Verbundvertreter gaben einen beeindruckenden Überblick über die zahlreichen Aktivitäten zur Kooperation und zum partnerschaftlichen Lernen der QuMiK-Krankenhäuser in Baden-Württemberg.

QuMiK-Geschäftsführer Thorsten Hauptvogel stellte die wichtigsten Meilensteine der zwanzigjährigen Entwicklung im QuMiK-Verbund vor und würdigte dabei den Austausch sowie die erreichten Erfolge der letzten Jahre. „Der QuMiK-Verbund wurde 2001 durch 5 kommunale Klinikträger gegründet – insbesondere vor dem Hintergrund einer verstärkten Privatisierung von Krankenhäuser – und umfasst heute 14 Klinikgesellschaften und 22 Arbeitsgruppen. Gemeinsam haben sich die QuMiK-Mitglieder ein besonderes Netzwerk mit engen fachlichen Verflechtungen aufgebaut, von welchem der Verbund auf unterschiedlichsten Ebenen profitiert“, so Hauptvogel.

Im Rahmen der Festveranstaltung wurde bereits zum fünften Mal der QuMiK Qualitätspreis verliehen. Ziel des Qualitätspreises ist es, innovative Projekte der Mitgliedshäuser für die anderen transparent zu machen – Nachahmung ist hier ausdrücklich erwünscht! Dieses Jahr wurden insgesamt 21 Projekte von den Verbundmitgliedern eingereicht. Den ersten Preis erhielt das Schwarzwald-Baar Klinikum für das Projekt „Entwicklung einer Umlagerungsmatte für Polytraumen“.

Die von der Klinik für Akut- und Notfallmedizin mitentwickelte Umlagerungsmatte ermöglicht ein schonendes und sicheres Umlagern von verletzten Patienten. Dank der Umlagerungsmatte müssen Patienten heute nur noch einmal umgelagert werden, und zwar von der Rettungsdiensttrage auf die Notaufnahmetrage – früher musste bis zu fünfmal umgelagert werden.

Der zweite Platz ging an das Universitätsklinikum Mannheim für das Projekt „Nanocellulose bei thermischen Verletzungen im Kindesalter“. Mit der neuartigen Wundauflage konnte die Behandlung von Kinder mit thermischen Verletzungen deutlich verbessert werden: reduzierte Eingriffe in Narkose, kürzere stationäre Aufenthaltsdauer und schmerzärmere sowie weniger traumatische Verbandswechsel.

Das Projekt „Präoperatives Screenings“ des Klinikverbundes Südwest wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Mit der Einführung des Screenings wurde eine patientenindividualisierte Betrachtung für die Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten etabliert. Dies führte zu einer Verbesserung der Patientensicherheit und Reduktion der Kosten.

Erstmalig wurde im Rahmen der Preisverleihung ein Sonderpreis für „Umwelt und Nachhaltigkeit“ ausgelobt. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Der CO₂-Fußabdruck der Anästhesiologie“ der RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe in Bruchsal. Im Bereich Anästhesiologie wurde die Nutzung volatiler Anästhetika, die besonders treibhauswirksam sind, umgestellt. Durch die Einschränkung der Verwendung von Desfluran wurde eine Reduktion der Gesamtemissionen der anästhesiologischen Abteilung um 68 Prozent erreicht.

Festredner Prof. Dr. Reinhard Busse, MPH, Department of Health Care Management an der Technischen Universität in Berlin, hielt einen spannenden Vortrag über das deutsche Gesundheitssystem mit den zentralen Fragestellungen „Wie gut es ist?“ und „Was sich ändern müsse?“.

„Die enge Zusammenarbeit innerhalb des QuMiK-Verbundes ist vorbildlich und unterstützt die Mitgliedshäuser auf ihrem Weg zu integrierten Versorgern“, sagt Busse.

Der Verbund entwickelt sich kontinuierlich weiter. Die Geschäftsführer der Mitgliedshäuser haben für das laufende Jahr die strategischen Schwerpunktthemen Ausbau der Zusammenarbeit bei der Patientenversorgung im Bereich Delirmanagement, Herzinsuffizienz und Telemedizin, Ausweitung von Kooperationen und Dienstleistungen innerhalb des QuMiK-Verbundes und politische Aktivitäten wie Treffen mit Politikvertretern sowie stärkere Positionierung zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen festgelegt. Des Weiteren wurde die im letzten Jahr von QuMiK-Mitgliedern gegründete Personalagentur – LUMIS Südwest GmbH – durch Beitritt weiterer QuMiK-Mitglieder als Gesellschafter im Juli dieses Jahres verstärkt.

„Der QuMiK-Verbund hat sich in 20 Jahren hervorragend horizontal zu verschiedenen Bereichen vernetzt und strebt nun den nächsten entscheidenden Entwicklungsschritt an: die vertikale Vernetzung der ambulanten, stationären und poststationären Strukturen und Prozesse. Diese Entwicklung ist notwendig, damit wir für die zu erwartenden Strukturveränderungen des Gesundheitswesens gut aufgestellt sind“, betont QuMiK-Sprecher Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes.

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